Ziel des Projektes “Von der Wissenschaft in die Praxis” ist, für Gemeinden ein niederschwelliges und firmenunabhängiges Beratungsangebot zur Verfügung zu stellen. Als eine der Testgemeinden wurde Lanzendorf von den ExpertenJohannes Selinger und Martina Nagl untersucht. Grundlage war ein Workshop mit Bürgermeisterin Silvia Krispel, Vize-Bürgermeister Heinz Blocher und KLAR! Lanzendorf+ Managerin Sonja Wirgler, wo anhand einer Gemeindekarte “Hot Spots” identifiziert wurden. Im nächsten Schritt erfolgte eine Begehung, die das Projektteam vom Bahnhof Lanzendorf-Rannersdorf über den Platz vor dem Volkshaus bis zu den Biodiversitätsflächen und dem Park der Caritas Tagesstätte führte.
Nun präsentierte Johannes Selinger die Ergebnisse im Gemeinderat in Lanzendorf. In jeder untersuchten Gemeinde stellte das Projektteam einen hohen Versiegelungsgrad und Flächennutzungskonflikte fest. Daraus resultiert eine Überhitzung im Sommer: Immerhin heizt sich Asphalt bei 30 Grad Außentemperatur auf bis zu 58 Grad auf. Selbst um 23 Uhr strahlt er 32 Grad ab, wodurch es in Ortszentren kaum abkühlt. Abhilfe schaffen Bäume mit großen Kronen, die Selinger als “Geheimwaffe für eine bessere Aufenthaltsqualität im Freien” bezeichnet.
Unter anderem fasst der Experte folgende Empfehlungen zusammen:
- Ein Blick in die Hora Hochwasserkarte und die Hangwasserkarte zeigt gefährdete Zonen in der Gemeinde
- Bei Bauarbeiten immer den Baumschutz mitbedenken und diesen bei Ausschreibungen einfordern
- Bei Baumpflanzungen auf einen ausreichenden Wurzelraum achten
- Parkplätze durchgehend versickerungsoffen gestalten: Nicht nur an der Oberfläche!
- Die Gestaltung des Platzes vor dem Volkshaus überdenken (für natürliche Beschattung sorgen)